Im Chiptuning werden die Leistungsstufen typischerweise in verschiedene Stages (Stufen) unterteilt, um die Tiefe und Komplexität der Modifikationen zu kennzeichnen. Jede Stufe beschreibt dabei einen gewissen Grad an Eingriffen in die Fahrzeugtechnik und die resultierenden Leistungssteigerungen.
Stage 1
- Kennfeldoptimierung: Die Anpassung der Motorsteuerungssoftware (ECU), um Parameter wie Einspritzzeitpunkt, Ladedruck, Zündzeitpunkt und Luft-Kraftstoff-Gemisch zu optimieren.
- Keine Hardwareänderungen: Es werden keine physischen Änderungen an den Motorkomponenten vorgenommen.
Ziele und Vorteile:
- Leistungssteigerung: Moderate Steigerung der Motorleistung und des Drehmoments ohne Aufhebung des Motorschutzes.
- Kosteneffizient: Relativ geringe Kosten im Vergleich zu höheren Stufen.
- Wartungsfreundlichkeit: Keine zusätzlichen Wartungsanforderungen oder erhöhte Belastung der Motorkomponenten.
Nachteile:
- Begrenzte Leistungssteigerung: Die Steigerungen sind geringer im Vergleich zu höheren Stufen.
Stage 2
- Erweiterte Kennfeldoptimierung: Weitere Anpassungen an der ECU-Software.
- Hardware-Upgrades: Typischerweise der Austausch oder die Modifikation von Teilen wie:
- Sportabgasanlagen
- Hochleistungs-Luftfilter
- Ladeluftkühler
Ziele und Vorteile:
- Erhebliche Leistungssteigerung: Deutlicher Anstieg der Leistung und des Drehmoments im Vergleich zu Stage 1.
- Verbesserte Thermik: Bessere Wärmeableitung und geringere Hitzebelastung durch verbesserte Kühlsysteme.
Nachteile:
- Höhere Kosten: Zusätzliche Kosten durch die benötigten Hardware-Upgrades.
- Potentiell höhere Wartungskosten: Die Modifikationen können zu erhöhtem Verschleiß und damit zu höheren Wartungskosten führen. Grenzbereich des Motorschutzes.
Stage 3
- Erweiterte Kennfeldoptimierung: Weitere Anpassungen an der ECU, um die neuen Hardwarekomponenten zu unterstützen.
- Erhebliche Hardware-Upgrades: Austausch oder Modifikation von wesentlichen Motorkomponenten wie:
- Größere Turbolader oder Kompressoren
- Hochleistungs-Kraftstoffpumpen und Einspritzdüsen
- Verstärkte Kupplungen oder Getriebe
- Sportnockenwellen
Ziele und Vorteile:
- Signifikante Leistungssteigerung: Sehr hoher Leistungs- und Drehmomentzuwachs.
- Rennsport-Charakter: Die Modifikationen können das Fahrzeug für Rennstreckenanwendungen geeigneter machen.
Nachteile:
- Hohe Kosten: Sehr kostenintensiv durch umfangreiche Hardware-Upgrades.
- Erhöhte Komplexität und Wartung: Erfordert regelmäßige Wartung und kann die Lebensdauer des Motors verkürzen.
- Garantieverlust: Kann zum vollständigen Verlust der Herstellergarantie führen.
Stage 4
- Maximale Kennfeldoptimierung: Vollständige Neuprogrammierung der ECU, um mit den umfangreichen Hardwareänderungen zu harmonieren.
- Vollständige Motorumbauten: Umfasst oft den vollständigen Umbau des Motors mit Hochleistungs-Rennkomponenten wie:
- Motorsport-Kolben und -Pleuel
- Angepasste Zylinderköpfe
- Spezielle Kurbelwellen
- Rennsport-Abgasanlagen
Ziele und Vorteile:
- Maximale Leistungssteigerung: Erzielung der höchstmöglichen Leistung und des Drehmoments.
- Rennsportergebnisse: Fahrzeug wird vollständig für den Einsatz im Motorsport optimiert.
Nachteile:
- Extrem hohe Kosten: Sehr teuer durch die umfangreichen Umbauten und speziellen Komponenten.
- Sehr hoher Wartungsaufwand: Erfordert regelmäßige, intensive Wartung und hat eine deutlich reduzierte Lebensdauer.
- Straßenzulassung: Oftmals nicht mehr straßenzulassungsfähig, nur noch für Rennstrecken geeignet.
Zusammenfassung
- Stage 1: Softwareoptimierung, keine Hardwareänderungen, moderate Leistungssteigerung.
- Stage 2: Erweiterte Softwareoptimierung, leichte Hardware-Upgrades, erhebliche Leistungssteigerung.
- Stage 3: Umfassende Software- und Hardwareänderungen, signifikante Leistungssteigerung, Rennsport-orientiert.
- Stage 4: Maximale Leistungssteigerung durch vollständigen Motorumbau, extrem teuer und wartungsintensiv, meist nur für den Motorsport.
Die Wahl der Tuning-Stufe hängt stark von den individuellen Zielen, dem Budget und den Anforderungen des Fahrzeughalters ab.