Kennfeldoptimierung vs. Zusatzsteuergerät

Moderne Chiptuning-Methoden, wie die Kennfeldoptimierung und der Einsatz von Zusatzsteuergeräten (Tuningboxen), verfolgen das gleiche Ziel: die Leistungssteigerung und/oder Effizienzsteigerung eines Fahrzeugs. Trotzdem gibt es signifikante Unterschiede in der Herangehensweise und den Resultaten. Hier ist eine Erklärung der beiden Methoden und ihrer Unterschiede:

Kennfeldoptimierung

Definition:
Kennfeldoptimierung, auch als „echtes Chiptuning“ bekannt, beinhaltet das direkte Modifizieren der Software des Motorsteuergeräts (ECU).

Prozess:
– Auslesen der Originaldaten: Die Originaldaten des Motorsteuergeräts werden ausgelesen.
– Anpassung der Kennfelder: Spezifische Kennfelder, die Parameter wie Einspritzzeitpunkt, Ladedruck, Zündzeitpunkt und Luft-Kraftstoff-Gemisch regeln, werden optimiert.
– Aufspielen der modifizierten Daten: Die modifizierten Kennfelder werden wieder auf das Motorsteuergerät aufgespielt.

Vorteile:
– Individuelle Anpassung: Die Anpassungen sind maßgeschneidert für das spezifische Fahrzeug und seine Komponenten, was zu einer optimalen Leistungssteigerung führt.
– Umfassende Kontrolle: Da direkt auf die ECU zugegriffen wird, können tiefgreifende Änderungen durch-geführt werden, die eine umfassende Optimierung erlauben.
– Dauerhafte Lösung: Reset des Updates durch den Hersteller werden von Chip-RS für eine Bearbeitungspauschale von 97 EUR wieder komplett neu aufgespielt.

Nachteile:
– Komplexität und Kosten: Der Prozess ist technisch anspruchsvoll und kann nur von qualifiziertem Fachpersonal nachhaltig und betriebssicher durchgeführt werden. Fachwissen ist unbedingte Vorraussetzung bei der Kennfeldoptimierung.

Zusatzsteuergerät (Tuningbox)

Definition:
Ein Zusatzsteuergerät, oder Tuningbox, ist ein externes Gerät, das zwischen die Sensoren und das Motor-steuergerät geschaltet wird, um die Signale zu verändern und so die Motorleistung zu beeinflussen.

Prozess:
– Installation der Tuningbox: Die Box wird einfach zwischen die Sensoren (wie z.B. Ladedrucksensor, Einspritzsensor) und das Motorsteuergerät angeschlossen.
– Signalmanipulation: Die Tuningbox verändert die von den Sensoren kommenden Signale bevor sie das Motorsteuergerät erreichen, wodurch das Steuergerät z.B. einen höheren Ladedruck oder eine andere Einspritzmenge annimmt und entsprechend die Motorparameter anpasst.

Vorteile:
– Einfache Installation: Die Installation ist relativ einfach und kann oft ohne Fachwissen durchgeführt werden.
– Rückrüstbarkeit: Das Fahrzeug kann leicht in den Originalzustand zurückversetzt werden, indem die Box entfernt wird.
– Kosten: In der Regel kostengünstiger als eine Kennfeldoptimierung.

Nachteile:
– Begrenzte Anpassung: Die Box kann nur die Signale manipulieren, die sie abfängt. Eine tiefergehende und präzisere Anpassung ist nicht möglich.
– Potentielle Unstimmigkeiten: Da die Box die ECU „täuscht“, kann es zu inkonsistentem Verhalten oder Fehlermeldungen kommen.
– Eingeschränkte Optimierung: Die Optimierungen sind oft nicht so umfassend und präzise wie bei der Kennfeldoptimierung, was zu weniger optimalen Ergebnissen führen kann.

Die Wahl zwischen den beiden Chiptuning-Methoden hängt von den individuellen Anforderungen, dem Budget und der gewünschten Tiefe der Modifikationen ab.

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